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Stipendiat Seraphim widmet die neuen Stiftungs-Songs der Ukraine

In Kooperation mit dem Garibay Center konnten wir im letzten Jahr einen Komponierworkshop auf höchstem Niveau anbieten. Gemeinsam mit Starproduzent Fernando Garibay beschäftigten sich unsere Stipendiaten analytisch und produktiv mit der „Anatomie eines Hits“. Dabei entstanden die Lieder „Hero“ und „Right now“. Das Feedback von Gardenia, einer Teilnehmerin des Workshops: „das war die beste Erfahrung meines ganzen Lebens”.

Nur wenn Zweck, Kreativität und Wohlbefinden zusammenkommen, lassen sich Erfolge generieren. Das ist die Überzeugung von Fernando Garibay, der mit seiner animierenden Philosophie schon Weltstars wie Lady Gaga, Sting und Britney Spears zu Hits verhelfen konnte.

Auch unsere Stipendiaten wurden von Garibay inspiriert und zu eigenem künstlerischen Schaffen angeregt. Stipendiatin Jiahui beschreibt den Workshop mit folgenden Worten: „unglaublich aufschlussreich, wirklich herzerwärmend und sehr inspirierend.“ Nesrin setzt noch einen drauf und sagt: „dieser Workshop hat mir gezeigt, was für ein Mensch ich sein will.”

Die in der Zusammenarbeit mit Garibays Team entstandenen Kompositionen sollen nun einem besonderen Zweck dienen. Seraphim, Stipendiat und Teilnehmer des Workshops, möchte die Songs der Ukraine - dem Heimatland seiner Familie - widmen. Sein Bewerbungsvideo für den Workshop zeigt ihn noch in friedlichen Zeiten auf dem abendlich warm beleuchteten Majdan. Fröhlich richtet er sich an die Kamera und erzählt von seinen Fähigkeiten und Interessen. In den letzten Jahren hatte er eine Bindung zur Heimat seiner Familie aufgebaut: „Wir sind da immer öfter hingereist. Ich spüre, dass die Kultur mich anspricht, dass das mein Ursprung ist. Außerdem haben wir da einfach Familie, Tanten, Onkel alles.“  Mittlerweile ist die Welt eine andere. Nun muss er jeden Tag um seine Familienmitglieder in Kiew bangen: „Es ist ein schrecklicher Krieg - Menschen sterben, das Land wird Jahrhunderte zurückgeworfen.“ Während er spricht, spürt man sein Entsetzen. „Die ersten Wochen waren für mich sehr schlimm. Ich konnte mich nicht konzentrieren, ich konnte nicht schlafen. Ich war durchgehend am Lesen, Nachrichten schauen und habe mich mit meiner Familie in Kiew ausgetauscht. Keiner wusste was los ist, das weiß man auch jetzt noch nicht so genau.“ Auf die Frage nach einer Perspektive antwortet er: „es wird lange dauern, bis das wieder gut sein wird.“ Besonders traurig macht ihn dieser Umstand, weil er Russland und Ukraine lange Zeit als „brüderliche Saaten“ sah. Er spricht sogar die russische Sprache. Doch die friedliche Koexistenz der Länder wurde nun komplett zerstört. „Beide Seiten wollen den Tod voneinander und all das nur, wegen dieser einen Person, wegen dieses einen Regimes. Das einzig Positive, was man daraus ziehen kann ist, dass der Westen Putins Unterdrückungspolitik nun etwas entgegensetzt. Ich habe Hoffnung, dass man jetzt versteht, dass man sich nicht so stark abhängig von solchen Autoritätsstaaten machen sollte.“

„Die Widmung unserer Songs ist als Geste gemeint. Wir wollen damit sagen, dass wir die Menschen unterstützen. Sie brauchen jetzt emotionale Kraft und Liebe, um da irgendwie durchzukommen. Für mich persönlich ist es sehr bedeutend, dass ich einen Beitrag leisten kann.“

Offenheit, Selbstreflexion und das Erzählen persönlicher Geschichten, sind auch Garibay wichtige Anliegen. Im Workshop ging es zunächst darum, sich zu öffnen und auf die eigenen Gefühle zu hören. Das bedeutete manchmal auch, sich mit eigenen Ängsten zu konfrontieren. „Dare to suck“ ist der salopp formulierte Aufruf des Produzenten zu mehr Mut im kreativen Prozess. Gemeinsam wurden auf diese Weise Blockaden gelöst. „Die offene Atmosphäre hat unsere Kreativität und Produktivität gefördert. Wir konnten über alles sprechen und fühlten uns wahrgenommen und verstanden.“

Es galt außerdem die Kraft der Gruppe zu begreifen und organisch eine Band zu bilden. Grundlage war der vertrauensvolle Umgang der Teilnehmenden untereinander. „Man muss zunächst in sich gehen und sich selbst verstehen, um dann seine Rolle in der Gemeinschaft zu finden.“ Ziel ist die Einheit durch den gemeinsamen Zweck. Auf dem Weg gilt es Konflikte durch offene Kommunikation und gegenseitigen Respekt zu lösen. „Man muss einfach über Probleme sprechen können. Man sieht ja, was passiert, wenn man das nicht kann“ sagt Seraphim in Hinblick auf die politischen Entwicklungen in Russland und der Ukraine. „Offenheit ist die größte Waffe, das stärkste Mittel eines Bürgers.“ Auch im Wiederaufbau der bilateralen Beziehungen wird das Definieren von gemeinsamen Zielen eine große Rolle spielen: „Nachdem das Alles zu Ende ist wird man von vorne anfangen müssen. Und das geht nicht, wenn man nur auf sich selbst schaut. Es braucht Nächstenliebe und Solidarität. Man muss den anderen helfen.“

Auch in der musikalischen Arbeit ging es darum, die unterschiedlichen Hintergründe der Stipendiaten zu betrachten und in das gemeinschaftliche Projekt zu integrieren. Das ist nicht immer ein einfacher Prozess. Aber, so schließt Seraphim ab, „wir haben alle gelernt, dass man stark sein muss und dass alles ein gutes Ende haben wird. Daran muss man glauben, und das ist die Voraussetzung, dass es auch irgendwann besser wird.

Video "Right Now"

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Songs "Right Now" und "Hero"

Right Now
Hero

It was wonderful spending time with such talented and inspiring young people.  Their openness and willingness to learn was remarkable.  The Roland Berger Foundation has done a marvelous job supporting these amazing individuals.  What an honor to work with them!  

Valarie Sheppard

Dieser Workshop hat mir gezeigt, was für ein Mensch ich sein will.

Nesrin, Stipendiatin im Deutschen Schülerstipendium

Die offene Atmosphäre hat unsere Kreativität und Produktivität gefördert. Wir konnten über alles sprechen und fühlten uns wahrgenommen und verstanden.

Seraphim, Stipendiat im Deutschen Schülerstipendium

Das war die beste Erfahrung meines ganzen Lebens.

Gardenia, Stipendiatin im Deutschen Schülerstipendium

Unglaublich aufschlussreich, wirklich herzerwärmend und sehr inspirierend.

Jiahui, Stipendiatin im Deutschen Schülerstipendium
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