Es war wieder einmal ein wunderbares Fest für die Abiturientinnen und Abiturienten des Deutschen Schülerstipendiums in den Salles de Pologne in Leipzig. Gemeinsam mit ihren Mentorinnen und Mentoren, den Regionalleitern, den Alumni – also mit der gesamten Stiftungsfamilie – feierten sie ihren erfolgreichen Schulabschluss. Humorvoll und kurzweilig führte erneut Alumnus Dr. Stefan Drechsler durch die Vormittagsveranstaltung.
Vorstand Regina Pötke gratulierte herzlich, machte den Abiturienten Mut, ihren Weg mit Zuversicht und Optimismus zu gehen, dankte den Mentoren für ihre Unterstützung und zitierte Stifter Prof. Dr. h.c. Roland Berger: „Wenn der junge Mensch das Talent, den Willen und genügend Unterstützung hat, dann ist der Himmel die Grenze.“ Gemeinsam mit Claudia Piatzer, Programmleiterin und stv. Vorstand, überreichte sie die Stiftungszeugnisse an die stolzen Abiturienten.
Erst vor drei Jahren kam Shiraf mit seiner Familie aus Syrien nach Deutschland, bei der Abiturfeier hielt er im Namen aller Abiturienten die Rede. Beeindruckend schilderte er, wie er durch die Unterstützung der Stiftung sein Abitur (bilingual!) an der Schillerschule in Hannover erfolgreich absolviert hat. Aber nicht nur das: Shiraf ist zusätzlich Fellow in der Else Kröner Fellowship, einem Sonderprogramm, das medizininteressierte Stipendiaten exklusiv auf ein Medizinstudium oder auf eine Ausbildung im medizinischen Bereich vorbereitet.
Ermöglicht wird diese Förderung im Deutschen Schülerstipendium durch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Shiraf will Kognitionswissenschaften studieren. Einen ganz persönlichen Einblick in die Seelenwelt einer zugewanderten Stipendiatin gab Ayse aus Berlin, die ihre Gedanken in Form eines Poetry Slams präsentierte.
Es ist das Herzstück in der Förderung im Deutschen Schülerstipendium, die Begleitung der Stipendiaten durch ehrenamtliche Mentoren. Stellvertretend erzählten Cornelia Quennet-Thielen, ehemalige Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium und Mitglied des Kuratoriums der Roland Berger Stiftung, und ihre Mentee Fatimah aus Berlin über ihre gemeinsame Zeit. Im Februar 2019 lernten die beiden sich kennen und waren sich auf Anhieb sympathisch.
„Was für eine tolle Frau und liebe Person“, dachte Fatimah, als sie Cornelia Quennet-Thielen sah und diese wiederum war sofort angetan von der Herzlichkeit, die Fatimahs Familie ihr entgegenbrachte. Gemeinsam haben sie Berlin und Umgebung erkundet, meist bei Sparziergängen Alltag und Geschichte der Stadt erschlossen und sich wunderbare Museen angeschaut. Nach vier gemeinsamen Jahren steht fest, dass ihre Freundschaft nicht mit Fatimahs Abitur endet, sondern sie „sich verbunden bleiben“. „Ich habe einen lieben Menschen kennengelernt, der mir ans Herz gewachsen ist“, sagt Cornelia Quennet-Thielen.
Es gibt ein Leben nach dem Schülerstipendium – und es hat einen Namen: Das Alumni-Netzwerk der Roland Berger Stiftung. Mit den diesjährigen Abiturienten wächst es auf über 600, eine beachtliche Zahl und eine beeindruckende Gemeinschaft, die sich gegenseitig stützt. Aber nicht nur das. Sie singen auch zusammen und so durfte der Alumni-Chor unter Leitung von Benedikt Haag bei der traditionellen Abiturfeier nicht fehlen. Und mit „we will rock you“ machten sie den Absolventen musikalisch Mut, dass sie die Zeit nach dem Abitur schon „locker gerockt“ bekommen.