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Angekommen in Costa Rica

von Moritz, 17 Jahre, Stipendiat aus Bayern

Meine ersten viereinhalb Monate in Costa Rica. Eine unglaubliche Erfahrung. Ich verließ meine gewohnte Umgebung in Deutschland und damit alles, was mir bekannt und vertraut war mit einem Gefühl von Aufregung und Nervosität. Costa Rica ist eine ganz andere Welt, eine andere Kultur, andere Denkweise, eine neue Sprache.

Meine letzten Tage in Deutschland waren emotional, viele Tränen und Umarmungen. Dennoch freute ich mich, als es endlich in den Flieger ging. Der Flug dauerte ungefähr zwölf Stunden und danach verbrachte ich zunächst drei Tage in einem Arrival-Camp mit anderen Austauschschülern. Dann war es so weit und ich wurde zu meiner Gastfamilie gebracht und konnte mir Costa Rica zum ersten Mal richtig anschauen, wie in einem Film zog alles an mir vorbei. Man konnte die ganzen neuen Eindrücke erst gar nicht richtig realisieren. Mein Gehirn lief auf Hochtouren, um alles zu verarbeiten. Ich war vom ersten Moment an fasziniert von der Schönheit Costa Ricas. Die fast gänzlich unberührte Natur, die herzliche und offene Art der Ticos und eine Sprache, in der ich kein einziges Wort verstanden habe zum Zeitpunkt meiner Ankunft. 

Von meiner Gastfamilie wurde ich direkt sehr herzlich aufgenommen, zu meinem Glück sprachen alle Familienmitglieder Englisch, sodass ich von Beginn an gut mit ihnen kommunizieren konnte. In der Schule wurde man von allen Seiten gemustert und angeschaut, denn mit meinen blauen Augen und blondem Haar stach ich deutlich heraus. Dennoch gingen die Ticos stets freundlich und neugierig auf mich zu, sodass ich direkt viele Ticos als Freunde gefunden habe. Jedoch hat man aber auch viele Herausforderungen zu meistern. Spanisch von Grund auf zu lernen, war die ersten Monate die größte Herausforderung für mich. Meine Familie und Freunde vermisse ich auch ab und zu in Deutschland, aber es gibt hier so viele Eindrücke und Erfahrungen, sodass man kaum an seine Zeit in Deutschland denkt. 
Auch die Art wie über Probleme gesprochen wird ist anders. Vor knapp einen Monat musste ich auch die Gastfamilie wechseln. Das brachte viele Ängste mit sich und Unsicherheiten. Zum Glück wurde eine Familie in der Nähe meiner alten Familie gefunden, sodass ich meine Freunde, meine Schule und die jetzt vertraute Umgebung beibehalten konnte. 

Im Nachhinein bin ich sehr froh über den Wechsel, da ich mich in meiner neuen Familie viel wohler fühle. Wir machen viele Ausflüge zum Strand und in die Natur, welche immer mein persönliches Highlight sind. Costa Rica hat eine unglaubliche Artenvielfalt und wunderschöne Strände, ich bin jedes Mal vollkommen geflasht. Mein Auslandsjahr bis jetzt hat sicherlich seine Höhen und Tiefen, dennoch liebe ich jede Sekunde und kann mir gar nicht vorzustellen, bald nach Deutschland zurückzukehren. Ich kann bloß jedem raten, der gerade überlegt, ein Auslandsjahr zu machen, sich dafür zu entscheiden. Es ist eine unglaubliche Erfahrung, an der man wächst und sich weiterentwickelt.