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Künstliche Intelligenz spielerisch begreifen -
KI-Seminar der Münchner Kindl an der TUM

Können 8- und 9-jährige Grundschüler schon verstehen, was Künstliche Intelligenz (KI) bedeutet und wie sie funktioniert? Können sie. Das hat das Seminar der Münchner Kindl-Stipendiaten im Deutschen Schülerstipendium an der Technischen Universität München (TUM) gezeigt. 

Drei Tage lang lernten knapp 30 Mädchen und Jungen spielerisch und interaktiv KI-Konzepte kennen. Sie erstellten zum Beispiel mithilfe von „Teachable Maschine“ selber Programme, die anhand der Zahl der gezeigten Finger Hunde, Katzen und Hasen erkennen. Wenn man einen Finger in die Kamera hält, wurde ein Hund gezeigt, bei zwei Fingern eine Katze und bei drei Fingern ein Hase.

Die Stipendiaten schlüpften selber in die Rolle von ChatGPT und formulierten Antworten auf Fragen wie beispielsweise: „Stell Dir vor, Du bist ChatGPT und musst in einem Satz erklären, was eine Katze ist.“ Die Aufgabe lösten die Kinder gut und hatten auch viel Spaß dabei. Beim Buchstabenquiz mit ChatGPT erkannten sie, dass das Programm auch seine Grenzen hat. Nämlich dann, wenn es darum geht mit einzelnen Buchstaben sinnhafte Wörter zu bilden.

Beim Anwenden von KI-gesteuerten Bildprogrammen lernten die Stipendiaten, dass man ganz genau hinschauen muss, welche Fotos gezeigt werden. Beispiel: Auf die Aufforderung, das beste Essen der Welt zu zeigen, erschien ein Bild mit Pizza. Aber ist Pizza wirklich das beste Essen oder sind die Geschmäcker nicht verschieden? Die Drittklässler diskutierten eifrig und erkannten: Man muss die KI-Antworten genau hinterfragen.

Für Abwechslung sorgte der Roboter „Pepper“ mit Lese- und Mathespielen sowie VR-Brillen, mit denen die Kinder unbekannte Landschaften entdeckten.

Das dreitägige Seminar am Lehrstuhl von Prof. Enkelejda Kasneci war der Auftakt einer Kooperation zwischen der TUM und der Roland Berger Stiftung. Gemeinsam sollen modellhaft KI-gesteuerte Tools entwickelt werden, um besonders Kinder und Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen individuell unterstützen zu können. Die Modelle sollen dann allen Stipendiaten und auch den Partnerschulen im Deutschen Schülerstipendium zugute kommen.